Die Bombe, kreative Champagner und schon wieder Harrys New Bar, der French 75
- all about taste Team
- 20. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Langes Wochenende, hurra. Ausschlafen, ausspannen und mit Freunden und Familie ordentlich Ostern feiern. Mit Brunch auf der Terrasse, einem Osterpicknick, langen Spaziergängen und anschließendem Grillen im Garten. Idealerweise begleitet von dem ein oder anderen Frühlingscocktail.
Und was passt besser zu einem Feiertag als ein Champagner - Cocktail.

Die aufmerksamen Leser dieses Blogs wissen es wohl längst, ich bin ein großer Fan von Champagner. Vielleicht ein bisschen, weil er dieses gewisse Etwas mit sich bringt, sexy und verrucht sowie luxuriös und edel zugleich. Doch hauptsächlich bin ich von der feinen Herstellungsart und diffizilen Kreativität fasziniert. Weingüter rund um die Welt zelebrieren den Verschnitt ihrer Trauben, sei es bei französischen Weinbauern im Bordeaux oder experimentierfreudigen Weindesignern in Australien. Die Weingüter der Champagne hingegen setzen dem die Krone auf. Strenge Richtlinien wie die Mindestlagerzeit der Hefe, die Anbauvorschriften bezüglich der Pflanzendichte, die schonende, sofortige Pressung und die Ertragsbeschränkung, ebenso wie die räumliche Begrenzung der Champagne selbst sowie die der 3 Hauptrebsorten Chardonnay, Pinot Meunier und Pinot Noir bringen Herausforderungen für die Kellermeister.
Heraus kommen Champagner mit cremiger, vanilliger Note, erinnernd an Butterplätzchen zu Weihnachten, leicht - nur nicht zu sehr - süßlich und fruchtig nach Beeren und Kirschen schmeckend, nach grünem Apfel und unreifer Birne, manchmal etwas mineralisch und meistens sanft und rund.
Und da eben diese Champagner für mich eines der exklusivsten Produkte überhaupt sind, wehre ich mich meist dagegen sie zu mischen - mit Händen und Füssen. Doch es gibt nun einmal in der Welt der klassischen Cocktails auch die Champagnercocktails. So beispielsweise den French 75. Ein klassischer Champagnercocktail aus dem Jahr 1915 - nun gut, wir achten darauf, dass auch die weiteren Zutaten qualitativ hochwertig sind und mixen uns heute einen Champagnercocktail.
Erfunden wurde der „French 75“ von Barkeeper Harry MacElhone in einer der berühmtesten Bars der Welt, in Harrys New York Bar in Paris, eben im Jahr 1915. Diese ist bis heute Anlaufpunkt vieler Hollywoodstars, Autoren und Künstler. So gingen hier bereits Ernest Hemingway, Humphrey Bogart und Coco Chanel ein und aus. George Gershwin soll einen Großteil von „Ein Amerikaner in Paris“ hier komponiert haben. Er gilt als Cocktail mit gewisser Durchschlagskraft, die Mischung aus Champagner und Gin schlägt nämlich beim Genuss ein wie eine Bombe. Dieser Eigenschaft verdankt er letztendlich auch seinen Namen, denn die French 75 war eine berüchtigte Bombenart aus dem Ersten Weltkrieg.
Schnell wurde er zu einem der beliebtesten Cocktails der goldenen zwanziger Jahre. Und trotz des im Jahr 1948 erschienenen Rezepts, das Cognac statt Gin vorsieht und somit etwas „französischer“ ist, setzte sich bis heute die Gin - Variante durch.
Sein Rezept aus dem “Savoy Cocktail Book” von Harry Craddock, 1930:
30 ml Gin
15 ml Zitronensaft
10 ml Zuckersirup
Champagner
Gin, Zitronensaft und Zuckersirup in einen mit Eis gefüllten Cocktailshaker füllen und schütteln. In ein gekühltes Champagnerglas abseihen und mit Champagner auffüllen. Mit einer Cocktailkirsche garnieren.
Cheers, auf ein wundervolles Oster - Wochenende.
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